Was muss das muss? Über das Hamsterrad und Ordnung im Kopf

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Lange schon schwirrt mir diese Idee im Kopf herum, einfach mal wieder hier auf dem Blog meine Gedanken aus dem Kopf zu schreiben. Texte, die Raum geben, für lose Gedanken. Heute habe ich Raum genau dafür gefunden. Ordnung im Kopf: über das Müssen, Erwartungen und Geduld und die Frage: Wieviel Hamsterrad halten wir eigentlich aus? Lose Gedanken, die irgendwie zusammengehören, rausmüssen, Raum brauchen. Wertfrei, unperfekt, sehr persönlich und werbefrei.

Wieviel Hamsterrad halten wir aus?

Ich schreibe furchtbar gerne. Ich inspiriere, teile meine Tipps, Rezepte, aber auch meine Werte und Gedanken auf meinem Blog. Das liebe ich. Dass aus meinem kleinen Blog ein Unternehmen gewachsen ist, darauf bin ich stolz. Meine Arbeit mache ich wirklich gerne. Sie ist Leidenschaft. Sie ist aber auch oft Vereinbarkeits-Krimi. Wieviel Mama passt in den Abgabe-Countdown? Warum müssen wir so viel müssen? Und warum bin ich eigentlich immer wieder voller Selbstzweifel? Geduld ist nicht meine Tugend.

War sie noch nie. Ideen will ich immer sofort umsetzen, stecke die Erwartungen an mich selbst oft viel zu hoch, bin enttäuscht, wenn ich nicht alles schaffe, was ich glaube, zu müssen. Warum müssen wir so viel müssen? Vielleicht liegt es an der überbordenden Flut an Bildern, die uns suggerieren, wie es sein soll – unser Leben. Wie es aussehen soll. Schön ist schön.

Ordnung im Kopf

Real ist aber auch noch da. Ich mag schönes, habe es gern ordentlich, aufgeräumt und es ist ziemlich wahrscheinlich auch eine Typenfrage, wie viel Unordnung der Mensch verträgt. Unordnung stresst mich in vielen Bereichen sehr. So bin ich nun mal. Dabei kann Unordnung ja auch etwas sehr inspirierendes haben. Unordnung im Kopf kann Kreativität fördern. Das ist gut. Das muss ich mir merken, als Mantra. Muss – da ist es schon wieder, dieses Wort. Müssen wir eigentlich weniger, als wir glauben? Ich denke, ja. Wir sind es nur eben gewöhnt, haben es gelernt, zu leisten.

Ich sehe es so: Meine Ordnungsroutinen und Rituale geben mir den Rahmen und den Raum, das kleine Chaos im Kopf frei zu lassen, meiner Kreativität eine blanke Leinwand zu bieten. Das bedeutet, dass ich nicht ständig aufräumen “muss”, nicht ständig damit beschäftigt sein muss, mich um Unordnung zu kümmern. Ich kann mein Zuhause als Wohlfühlort genießen. Das entschleunigt, beruhigt und erdet mich.

Können kann auch was. Es ist sympathischer als müssen. Kann ich mir merken. Und wenn ich mich vom vermeintlichen Müssen weniger bestimmen lasse? Entschleunigt mich das? Ich hoffe, ja. Die Vorstellung alleine gefällt mir schon. Holt mich schon mal enorm runter. Mag ich. Kann ich mir so vornehmen. Diese Stressfallen im Alltag, diese “Muss-Fallen”, die tun nicht gut. Mir jedenfalls nicht. Dir vermutlich auch nicht. Uns allen nicht. Das habe ich in den letzten zwei Jahren für mich gelernt.

Wie geht es weiter? Was ist die Alternative zum Hamsterrad?

Stress, Leistungsdruck, Hamsterrad: Das darf sich ändern. Termine gibt es immer, Deadlines auch und fremdbestimmt sind wir alle irgendwie. Ich denke aber, die große Herausforderung ist, die selbstbestimmten Momente im Leben zu feiern. Sich nicht selbst auch noch mit subjektiven Muss-Dingen eindecken. DIY-Entschleunigung sozusagen. Zwischen Selbstliebe und Vereinbarkeits-Themen, Nachhaltigkeitsauftrag und Erfolg im Job. Zwischen Familienleben und Erwartungsdruck – bin ich mein eigenes Real Life Netflix mit einem Ideen-Überangebot, das mir manchmal die Luft zum Atmen raubt. Weil ich alles schaffen will, oder zumindest vieles. Ich muss nicht alles müssen. Ich kann. Können ist schöner als müssen.

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Ich kann.

Ich kann.

Ich kann.

Und jetzt? Kopf aus. Laptop zu. Das Können üben, den Druck rausnehmen. Denn ich will diesen gelernten, von unserem Schulsystem “ein-gebildeten” Leistungsdruck NICHT auf meine Kinder übertragen. Sie haben genug “Müssen”-Aufträge von Außen, hier zu Hause in unserem Wohlfühlraum, da dürfen sie können. Da stärken wir uns den Rücken.

Heb dir diese Gedanken für später auf:

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