LIFE // SLOWVIVAL STATT SURVIVAL. MEINE 5 SLOWVIVAL TIPPS FÜR CORONA ELTERN

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Heute wage ich mal einen Blick in die Zukunft. Die Wörter des Jahres 2020 werden vermutlich sein: Social Distancing, Corona Eltern, Krise und natürlich Maske. Wer hätte das gedacht, dass wir da sind, wo wir jetzt sind, als wir am 31.12.2019 aufs neue Jahr angestoßen haben? Wir, die Corona Eltern. Eine ganz neue Identität, ein völlig neuer Alltag, das Leben 3.0. Heute möchte ich meine ganz persönlichen 5 Slowvival Tipps für Corona Eltern mit euch teilen und hoffe, euch damit einen langsamen Moment mitgeben zu können, der euch möglichst viel bringt.

Warum “SLOWVIVAL”?

Als Eltern sind wir es gewöhnt, was auszuhalten. Auf Hochdruck zu funktionieren. Mit 200 km durch den Alltag zu brettern und dabei möglichst allen Erwartungen gerecht zu werden, die uns so zugeworfen werden. Wenn Corona mich eines gelehrt hat, dann das:

Meine Zeit ist kostbar. Ich bin es leid, mich ständig selbst zu überholen, weil ich im Funktionier-Overkill durch den Alltag rase. Das möchte ich ändern und bewusst l a n g s a m e r werden. Reines Überleben reicht mir nicht mehr. Ich möchte, so oft ich kann, zurückschalten. Langsamer machen.

SURVIVAL IS NOT ENOUGH.

LET’S TRY S L O W V I V A L INSTEAD!

Vor ein paar Wochen kam mir nach einem besonders fordernden, emotional geladenem und arbeitsintensivem Tag abends plötzlich dieses Wort in den Sinn: S L O W V I V A L. Das möchte ich. Das brauche ich. Danke Corona, dass du mir den nötigen A-Tritt gegeben hast. Ich denke, dass dieser Begriff für uns alle dringend nötig ist. Bestimmt nicht nur für “uns” Corona Eltern. Als Eltern vergessen wir nur leider viel zu oft, auf uns zu schauen. Wir sind geschafft, der Situation müde und ein bisschen ratlos, wie es weitergehen soll. Und während wir auf Antworten, Lösungen und das Leben nach Corona warten, geht uns langsam die Luft aus. Zwischen Homeschooling und Homeoffice, Isolation und der wohl intensivsten gelebten WG, die man sich vorstellen kann. Familie 24/7. Das ist schön und fordernd zugleich. Blanke Nerven, Sorgen und Ängste im Wechsel mit wunderbaren kleinen Alltagsmomenten: So intensiv war Familienleben noch nie.

Darum brauchen wir gerade jetzt ein bisschen mehr Langsamkeit im Kopf. Weil Survival einfach nicht reicht.

Ich habe mir 5 S l o w vival Tipps überlegt, die ich selbst auch versuche, zu beherzigen – vielleicht helfen sie euch auch weiter!

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Meine 5 S L O W V I V A L TIPPS für Corona Eltern

1 // Wenn du keine Lust hast, 720 Projekte anzugehen, dann lass es!

Sauerteig Experten, Handwerksprofis und Haushaltsprojektmanager – die Corona Krise hat für viele von uns ganz neue Beschäftigungsprofile in den eigenen vier Wänden aufgetan. Das ist durchaus positiv und schön, nur leider merke ich auch, wie sehr sich manche Menschen durch den Tatendrang anderer (vor allem auf Social Media) unter Druck gesetzt fühlen. Eine ganz neue Art von Freizeitstress brauchen wir nun wirklich nicht. Wenn du Sauerteig Pro werden willst und es dir etwas gibt (ich finde das zum Beispiel wirklich spannend), dann ist das wunderbar. Wenn du aber keine Lust / Energie hast, dir zig neue Hobbys zuzulegen, dann lass es! Homeschooling und der ganz normale Familienalltag unter Corontäne sind ohnehin fordernd genug.

2 // Putzen und Aufräumen wird überbewertet

Wenn es nicht gerade deine Nerven blank legt, dass die Fenster dreckig sind, dann lass bitte um Himmels Willen die Sauberkeitskirche im Dorf. Gerade wenn man Homeoffice mit Homeschooling vereinbaren muss, ist der Druck, ein perfekt sauberes Zuhause haben zu müssen nun wirklich unnötig, finde ich. Ja, das sage ich als Ordnungsfreak und Putz-Monk. Für mich gilt vielleicht eine andere “Schmerzgrenze” wir für dich, aber S L O W V I V A L kann auch der Haushalt locker wegstecken.

3 // Die Kinder werden nicht verhungern

Ich glaube ich bin nicht alleine mit dem Gefühl, dass meine Kinder ständig Hunger haben, seit dem Lockdown. Vielleicht fällt es mir auch nur stärker auf, weil die Mahlzeiten in Schule & Hort nun auch auf Zuhause fallen. Aber eines ist ganz klar: Die Kinder werden nicht verhungern, wenn sie nicht alle 5 Minuten etwas zu essen bekommen. Möglicherweise ist das “Mama, ich hab Hunger” auch ein verstecktes “Mir ist langweilig” oder “Bitte beschäftige dich mit mir, ich brauche Aufmerksamkeit”. Genau das versuchen wir ganz bewusst wahrzunehmen und statt Küchenstress gemeinsam zu lesen, zu malen oder was uns grad einfällt. Auf der anderen Seite finde ich es auch spannend, die Kinder selbst probieren zu lassen, ihnen mehr zuzutrauen, sie ihre Snacks einfach mal selbst machen zu lassen. Ungemein befreiend, entschleunigend und schön, wenn sie so stolz auf ihre eigenen Kreationen sind.

4 // Klare Kommunikation meiner Bedürfnisse

Zu zweit im Homeoffice, wichtige Video Calls, Me-Time, Us-Time (?), Homeschooling und daneben “Mama! Maaaamaaa! Maaaaamaaaaaa!” Das geht so nicht. So funktioniert das auf Dauer nicht. Warten, dass der Partner spürt, wenn man selbst eine kleine Pause braucht oder dass der Zoom Call WIRKLICH wichtig ist. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, Enttäuschung Frust & Streit sind vorprogrammiert. Besser: Kommuniziere deine Bedürfnisse klar und sprich auch ganz deutlich aus, wenn du das Homeoffice (oder einen entsprechenden Raum/Bereich) mal “kinderfrei” brauchst. Das alleine kann schon so unglaublich entschleunigen, im Kopf klar und freier machen, den Stress minimieren. S L O W V I V A L!

5 // Es ist ok, NEIN zu sagen.

Gerade Frauen haben oft das Bedürfnis, es jedem recht machen zu wollen. Ja-Sagerinnen habens schwer, wenn Corona Crazy zuschlägt. Ich nehme mich da nicht aus. Ein bewusstes “Nein” ohne schlechtes Gewissen, wenn mein Kind etwas (nicht lebensnotwendiges) von mir möchte, wofür mir A) die Zeit oder B) die Energie in dem Moment fehlt, ist völlig ok. Ja für viele von uns notwendig, um nicht in die Überlastungsfalle zu tappen. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich meine Kinder ständig abblitzen lasse. Vielmehr ist es ein kleines Stückchen gesunder Egoismus, den ich mir (mein Partner übrigens auch) verdient habe. Das gilt natürlich auch für meine Kinder. Sie haben genauso das Recht, finde ich, “Nein” zu sagen, wenn sie Zeit für sich brauchen.

Wie geht es euch mit dem Corona Alltag? Überlebt ihr noch oder seid ihr schon im S L O W V I V A L Modus?

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2 Kommentare

  • Stefanie Richter

    Liebe Lilly,
    Du hast da einen sehr schönen Artikel geschrieben mit einer sehr wichtigen Botschaft.
    Danke für deine Tipps und Gedanken.
    Liebe Grüße aus Berlin

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